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Ursprung Vorpomm. Mecklenb. Dinnies Müritz Biografien Pächter |
Aus Sorge um
seine drei unverheirateten Töchter und ihre
eigene Zukunft verkaufte Carl W.A. Pentzlin 1907 das Gut Dinnies.
Sein
ältester Sohn Rudolf hatte gehofft, es übernehmen zu
können. So wurden Rudolf und sein Bruder Carl Gutspächter. Rudolf und Carl wurden als Kinder von Hauslehrern auf dem Gut Dinnies unterrichtet. Die Brüder besuchten ab 1880 das Gymnasium Fridericanum in Parchim und wohnten in dieser Zeit bei ihrer Tante Caroline (verh. Regelien) in einer Knaben-Pension. Carl war das letzte Jahr allein in Malchin. 1888 verließen die Brüder das Real-Gymnasium mit dem Zeugnis, das zum einjährigen Militärdienst berechtigte. Beide wollten Landwirt werden und fingen eine Lehre an. Nach dem 1. Lehrjahr traten sie 1889 bei dem Jägerbataillon in Schwerin als Einjährige ein. Mit dieser Einheit waren sie 1890 in Kolmar im Elsaß.
Erst fünf Jahre später heiratete Rudolf 1921 Lucie Evers. Leider starb sie nach einer Todgeburt 1922. Bereits 1923 heiratete Rudolf ein drittes Mal, Anna-Liese Jenz aus Steinhagen. In Hanshagen wurde 1925 ihr Sohn Jens geboren. Die Pacht in Hanshagen lief 1931 aus und ab 1931 pachtete Rudolf die Domäne in Bossow (bei Krakow). Der Sohn Jens war bei Lübeck in englischer Gefangenschaft und erhielt in Brokstedt (bei Neumünster) eine Stelle als landwirtschaftlicher Gehilfe. Er bewarb sich 1946? auf dem Gut Schönweide (bei Plön). Dort lernte er Anna von Hollen kennen und heiratete sie 1950. Jens baute in Schönweide ein landtechnisches Unternehmen auf --> Holsteinsche Linie!
Carl Pentzlin
verwaltete als landwirtschaftlicher Inspektor von 1896 an das Gut Wildkuhl (bei Röbel), nachdem
der Gutsbesitzer Wilhelm Neckel
am
10.10.1891 in Wildkuhl an Typhus starb, erst 31 Jahre alt.
Wilhelm Neckel heiratete am 26.9.1884 in Jabel Elisabeth Adolfine Wilhelmine Sophie Schlange, die am 17.11.1864 in Jabel als Tochter des Oberförsters Carl Schlange geboren wurde. Aus Elisabeth Schlanges Ehe mit Wilhelm Neckel gingen fünf Kinder hervor, die alle in Wildkuhl geboren wurden: Marie Wilhelmine Charlotte (*1885), Werner Adolf Paul (*1886), Otto Ludwig Eduard (*1888), Friedrich Paul Martin (*1889), Hans Rudolf Karl Eduard (*1891).
Elisabeth Carl Sara
Mit Carl Adolf Wilhelm Pentzlin ging sie ein Jahr nach Wilhelm Neckels plötzlichem Tod, am 23.7.1897, in Wildkuhl (Trauung in Kambs) die zweite Ehe ein. Als das Gut Wildkuhl 1899 vom Schwager verkauft worden war, pachtete Carl Pentzlin zunächst Neubauhof bei Stavenhagen, ab 1911 Panschenhagen bei Waren und ab 1925 Schmachthagen bei Waren. Nach einigen Jahren des Leidens starb Liesbeth (Elisabeth Pentzlin) in Panschenhagen am 13.3.1913 (49 Jahre alt), als das jüngste Kind Ulrich erst drei Jahre alt war. Sie hatte in ihrer zweiten Ehe noch vier Töchtern und zwei Söhnen das Leben geschenkt:
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Mein
Großvater Ulrich Pentzlin wurde am 27. April 1909 auf dem Gut Neubauhof (bei Stavenhagen) geboren.
1930 heiratete er Anna Smerling in Groß Boschpol (Kreis Lauenburg) als er auf dem Gut Goddentow Inspektor wurde. Er starb 1990 in Waren. Ulrich P. verbrachte seine Jugend auf dem Gut seines Vaters in Schmachthagen. In Waren ging er zur Schule und machte danach eine Ausbildung als Landwirt. Da er in Mecklenburg keine Anstellung fand, ging er nach Hinterpommern und war zwischen 1928 und 1938 auf verschiedenen Gütern als Inspektor tätig. In Goddentow (bei Lauenburg) lernte er Anna Smerling kennen und heiratete sie 1930. Vier Kinder sind deshalb in Hinterpommern geboren; alle in verschiedenen Orten, da Ulrich die Güter wechselte: Sohn Ulrich (jun.) 1931 in Goddentow, Horst 1934 in Vietzig, Heinz 1936 in Freetz und Tochter Erika 1938 in Schlawe. Nach dem Tod seines Vaters Carl P. bat ihn seine Stiefmutter Sara (geb. Bade) um die Übernahme der Verwaltung des Pachtgutes Schmachthagen. Dadurch wurde mein Großvater mit 29 Jahren der jüngste Pächter vom Kammerherrn Behr (auf Torgelow bei Waren). Während der Kriegszeit erhielt Ulrich polnische Landarbeiter als Hilfskräfte. Sie lebten in der Schnitterkaserne. Völlig unerwartet wurde Ulrich Pentzlin zur Wehrmacht eingezogen (nach Frankreich/Verdun). Er bekam eine ansteckende Krankheit und konnte zum Glück wieder nach Hause. Am Ende des Krieges floh die Familie vor den Russen nach Alt Gaarz (zu Fritz Greffrath) und danach zu einem Verwandten auf das Gut von Klein Gievitz (Paul von Bülow). Später kamen sie in einem Hotel in Waren unter. Dort wurde Ulrich P. als ehemaliger Gutspächter von einem russischen Kommandanten verhaftet und sieben Wochen "drangsaliert". In Schmachthagen und in Waren wurden noch zwei Söhne geboren: Wolfgang 1941 und Klaus 1946 Im Rahmen der (sozial.) Bodenreform konnte Ulrich in der Einöde den Specker Horst (ein ehemaliges Jagdhaus) erwerben und erhielt zur Gründung eines landwirtschaftlichen Betriebes auch einige Tiere (verwildertes Land - ohne Ackerboden und Kiefernwald). Es gab keinen Strom und keinen befestigten Weg nach Speck. Der "Hermannsgraben" führte zur Müritz). Die Kinder mussten ab 1946 zu Fuß ca. 5 km nach Boek in die Schule laufen (auch im Winter). Die Söhne wollten keine Landwirte werden und zwei flohen vor dem Mauerbau über Berlin in den "Westen". Im Alter wurde es Ulrich P. zu beschwerlich und die Familie zog 1958 an den Rand von Waren (Specker Straße). Dort konnten sie während der DDR-Zeit ein Haus (mit grauem Putz) bauen, das zwischen dem Feisneck-See und dem Waldrand des Müritz-Nationalparkes lag. In meiner Jugend besuchte ich meine Großeltern dort zum ersten Mal. Ulrich Pentzlin suchte sich eine neue Arbeit und wurde 1961 Leiter der (Getreide-)Mühle von Waren. Im Rentenalter zogen sie auf die entgegengesetzte Seite von Waren. In eine Wohnung in der Westsiedlung (Plattenbau, aber in der Nähe der Müritz), wo mein Großvater kurz nach der Wende 1990 starb. zurück zum Seitenanfang NoPe 2019 |