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Müritz
Biografien
Pächter
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Martin Jacob Pentzlin, einer der vier Söhne meines Urahns
Martin (1716-1798) hatte ein bewegtes Leben.
Dessen Sohn Friedrich wurde Arzt in Wismar und schrieb nebenher. Der
Enkel Julius wurde Pastor und später Kirchenrat.
Die Töchter des Pastors in Hagenow blieben unverheiratet und
damit hörte diese Nebenlinie auf.
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Martin Jacob
Pentzlin wurde am 13.12. 1752 in
Pripsleben (bei Alten-Treptow) geboren - als Sohn des
Dorfschulmeisters und Küsters Martin
Pentzlin (*1716 wo?, + 1798 in Beidendorf bei
Wismar). Er hat in Halle Theologie
studiert, verließ aber die Uni. Als Kandidat fiel er in
Hamburg
holländischen Werbern in die Hände. Martin
Jacob wurde
auf ein Schiff gelockt, in die Kajüte eingeschlossen und
mitgenommen bis nach Java. Als Soldat unterrichtete er die Tochter
seines vorgesetzten Offiziers, heiratete sie dann und kam dadurch in
die Höhe. Zunächst war er holländischer
Dragoner-Offizier (Lieutnant). Bis zum Gouverneur (Kommandant) der
Stadt Djokjokarta (Batavia) soll er es gebracht haben, als sein
Schwiegervater starb. Nach 1784 wird Martin Jacob nicht mehr auf Java
geblieben sein. Die erste Frau, starb ihm dort (1784?). Ein
Söhnlein, welches sie ihm dort noch geboren hatte, brachte er
mit
nach Mecklenburg zurück. Als der Junge (Heinrich Jacob)
herangewachsen war, ist er zu seinen mütterlichen Verwandten
nach
Java zurückgegangen. Er brachte es dort zu einigem Wohlstand
und starb unverheiratet in den dreißiger Jahren (1831).
Als Heinrich Jacob Pentzlin starb, war seinen
Briefen nach eine unruhige Zeit auf Java (und eine
französische Besatzung).
Als Martin Jacob Pentzlin in das heimische Dorf (nach Rödlin)
zurückkehrte, war es Sonntag und sein alter Vater spielte in
der
Kirche die Orgel. Da stürzt die Magd in die Kirche und ruft:
„Herr Köster, Martin is wedder dor!" Der Alte aber
lässt sich bei seinem Choral nicht stören, und erst
als
der Gottesdienst zu Ende ist, geht er nach Hause, um den lange
entbehrten Sohn zu begrüßen.
Bereits vom 4. Dezember 1788 liegt ein Brief der damaligen
Braut
des Martin Jacob an die Schwester Christine vor. Es
ist
dies die spätere Großmutter, Sophie Friedrike
Amtsberg aus
Kummerow, ein Abkömmling einer alten Pommerschen
Pastorenfamilie.
Martin Jacob kaufte sich dann im Mecklenburgischen an. Erst kaufte er
Beidendorf bei Wismar, wo ihm seine zweite Frau bald nach der Geburt
von Friedrich Pentzlin im Jahre 1796 starb. Danach kaufte er Amalienhof
bei
Teterow und dort ist er bereits am 8. Juli 1807 gestorben (mit 55
Jahren am Schlagfluss).
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Friedrich
Pentzlin wurde
am 5. Juli 1796 auf dem Gut Beidendorf bei Wismar geboren. Sein Vater
war der „Erbherr und Lieutnant“ Martin Jacob
Pentzlin (1752-1807) - ein ehemaliger Dragoner-Offizier, der auf Java
Karriere machte. Seine Mutter war Sophie Friedrike Amtsberg (die
Tochter des Pastors Joachim A. (1720-1782) in Kummerow; sein Neffe,
Pastor Johann August A., nannte sich „von
Amsberg“(wiki: "Adelsgeschlecht" aus Mecklenburg. Claus von Amsberg war der Prinzgemahl von Beatrix, Königin der Niederlande). Die
Mutter (1754-1797), starb bald nach seiner Geburt; den Vater verlor er
als Elfjähriger. So wurde er in Kummerow von seinen
Amtsberg-Verwandten erzogen und sollte eine Kaufmannslehre machen.
Friedrich P. machte als 19-Jähriger den Feldzug gegen Napoleon
mit („Befreiungskriege 1813-15“) - als freiwilliger
Jäger
im Detachement Königin-Dragoner und Sekondeleutnant im 21.
Infanterie-Regiment beim Rittmeister (und späteren
Erbkämmerer) Freiherr von Eickstedt (sein Vorgesetzter in
preußischen Diensten). Nach dem Krieg lernte er in der
Mainzer
Garnison - im Haus der Baronin von Fechenbach - den Baron und Lebemann
Eugen von Vaerst kennen und besuchte ihn oft in Berlin. In Berlin
lernte er den Generalarzt Karl von Graefe, den Vater des
berühmten
Augenarztes Albrecht G. kennen. Friedrich P. blickte damals ratlos in
die Zukunft und wusste nicht, was er werden sollte. Gräfe
weckte
in ihm den Gedanken, Arzt zu werden und so studierte er ab 1822 Medizin
und promovierte in Greifswald 1825. Seine Dissertation widmete er unter
anderem seinem Botaniker-Professor Christian Friedrich Hornschuch, in
dessen Haus er Adelbert von Chamisso kennenlernte. Nach seiner
Promotion machte er 1826 in Rostock sein Staatsexamen, wurde
praktischer Arzt zu Wismar, seit 1826 auch Armenarzt, dann Arzt am
Stadtkrankenhaus, großherzoglicher Amtsarzt und
Polizeiarzt.
Friedrich Pentzlin heiratete 1829 in Wismar Henriette Sophie Kneser
(* Wismar 18. März 1804, † Wismar 22. Januar 1832),
die
Tochter des Kaufmanns Christoph Martin K. (und der Henriette Rose,
Tochter des Senators Christian Rose). Sie starb 1832 im Alter von nur
26 J. Ihre Schwestern Charlotte und Luise Kneser waren verheiratet mit
dem Physiker Johann Christian Poggendorff und dem Rektor Caesar Frege
(Onkel des Mathematikers Gottlob Frege). Seine zweite Frau war Marie
Charlotte Hennriette Anders (* Wismar 18. Juni 1805, * Wismar 4.
Dezember 1882), die Tochter des Kommerzienrats Jakob Heinrich A. und
der Christine Schultesius.
Angeregt aus seiner Mainzer und Greifswalder Zeit betätigte
sich
Friedrich Pentzlin auch schriftstellerisch. Er redigierte die in Wismar
erschienenen Baltischen Blüthen für Geist und Herz
(1836/37),
sodann die Deutschen Blätter, die mit einem Literatur- und
Korrespondenzblatt versehen waren. Seine Streitschrift Molierus
redivivus. Ein Sendschreiben an Herrn Doctor Krüger-Hansen in
Güstrow schrieb er 1836.
Als "auswärtiger Bruder" war Pentzlin 1861 ein Freimaurer in
der Johannisloge in Schwerin. Er
starb am 18. März 1870 in Wismar.
Quelle: Pentzlin, Julius: Aus dem Leben
eines Veteranen der Befreiungskriege,
Monatsschrift für Stadt und Land, 1903
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Julius
Pentzlin wurde
am 26. Juni 1837 in Wismar geboren. Sein Vater war Friedrich
Pentzlin (1796–1870), Arzt am Stadtkrankenhaus von Wismar.
Seine
Mutter war Henriette Marie Charlotte Anders (* Wismar 18. Juni 1805,
† Wismar 4. Dezember 1882), die Tochter des Kommerzienrats
Johann Heinrich A. in Wismar.
Julius Pentzlin ging in Wismar zur Schule und machte dort Abitur. Statt
Philologie und Geschichte begann er, Theologie zu studieren. In
Erlangen studierte er ab 1855 bei Franz Delitzsch und Johann von
Hofmann. Im nahe gelegenen Neuendettelsau hörte er Wilhelm
Löhe predigen, der dort ein Diakonissen-Mutterhaus
gründete.
In Tübingen (1857/58) wohnte er in einem Haus, in dem
– wie
er viele Jahre später erfuhr – der Dichter Ludwig
Uhland
geboren wurde.
Julius Pentzlin hat sich keiner studentischen Verbindung angeschlossen,
aber mit der Familie des Chirurgen Victor von Bruns musiziert. Neben
dem Studium bei Baur mit der konservativ-lutherischen Theologie hat es
Julius P. besonders der schwäbische Pietismus angetan. Seine
letzten Semester verbrachte er auf der heimischen Universität
Rostock. Dort war gerade Michael Baumgarten entlassen worden. Privat
öffneten sich Julius P. die Häuser der Familien
Philippi
(Friedrich Adolf Philippi) und Künne.
Julius P. heiratete 1862 in Wismar Marie Künne (* Rostock 20.
April 1840, † 16. November 1916), die Tochter des Kantors
und
Lehrers Ludwig Theodor Künne in Rostock.
Sein Tentamen (Vorprüfung) machte Julius Pentzlin 1859 in
Parchim
und wurde 1860 Lehrer an der Vorschule des Gymnasiums in Parchim. Bald
darauf wurde er 1861 Rektor an der Stadtschule in Teterow und dort ab
1864 Hilfsprediger. In Bützow war er seit 1866 Pastor und von
1875
bis 1917 war er Pastor in Hagenow (42 Jahre lang). In Hagenow wurde er
1889 zum Präpositus und 1897 zum Kirchenrat ernannt. Ein
Gelehrter
wollte er nicht werden, aber über seine
Ehrendoktorwürde der
Universität Rostock (1910) anlässlich seines
50-jährigen
Amtsjubiläums, hat er sich gefreut.
Er gründete gemeinsam mit D. Friedrich Hashagen den
Lutherischen
Bund und war mit ihm Mitbegründer der Zeitschrift
»Der alte
Glaube« (1899 ff.). Julius Pentzlin war ein Förderer
des
Diakonissenwesens mit Wort und Schrift. Eine Tochter ging nach
Neuendettelsau und wurde Diakonissin. Außerdem schrieb er in
den
»Mecklenburger Nachrichten« über
mecklenburgische
kirchliche Verhältnisse. Wie sein Vater war er Mitglied des
Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Er
starb am 13. März 1917 in Hagenow. Ein Nachruf erschien im
"Bethlehemsbote (1917, Nr. 160). Die Gedächtnisrede am Sarg
hielt
Oberkirchenrat Heinrich Behm [2].
Seine Tochter, Anne-Marie
Pentzlin (* 1874 Bützow, † 1955 Neuendettelsau),
war eine Diakonissin, die am Gymnasium in Nürnberg
unterrichtete
und dann das Kindergärtnerinnen-Seminar in Neuendettelsau
leitete.
Nach ihrem Schul-Abschluss im Lehrerinnen-Seminar der Franckeschen
Stiftungen in Halle/Saale, war sie 1893 Lehrerin in Kloster Marienberg.
1896 trat Anne-Marie in die Evangelisch-lutherische Diakonissenanstalt
Neuendettelsau ein und in die Diakonissenschule ebd. 1898 Lehrerin an
der Höheren Mädchenschule (sog. „Grüne Schule") in
Neuendettelsau, 1900 Einsegnung zur Diakonisse. 1908 Lehrerin an der
Frauenschule Nürnberg (Zeltnersti.), 1922 Leiterin des
Kindergärtnerinnen-Seminars in Neuendettelsau. 1926 Mitglied des
Vorstandes der Vereinigung evangelischer Kinderpflegeverbände
Deutschlands und Mitglied des Vorstandes des Deutschen Verbandes der
Ausbildungsstätten für evangelische Kinderpflege. Ab 1943
lebte sie im Feierabend im Mutterhaus.
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Biografien
von weiteren Verwandten (bei wikipedia):
- Henry Greffrath (1818-1899) wanderte nach Australien aus und schrieb darüber (Sohn von Christian Greffrath
und
Cousin von Friederike Greffrath,
verh. mit Amandus Pentzlin)
Heinrich Greffrath
Robert
Scheibe
Wilhelm Bade
- Wilhelm
Bade (1843-1903) war Kapitän und Pionier der
Nordland-Touristik (die Tochter Sara
heiratete Carl P.)
- Heinz
Penzlin
(geboren 1932 in Waren a.d. Mürit) ist ein emeritierter
Professor
der Allgemeinen Zoologie und Tierphysiologie an der
Friedrich-Schiller-Universität Jena (aus der Christian Pentzlin-Linie).
Biografien von Pentzlins aus Vorpommern
(die Verbindung zu den mecklenburgischen Pentzlins ist noch
nicht geklärt):
Christian Friedrich Penzlin
(1781-1861) war Förster in
Damm
(in der Nähe von Koblentz) und hinterließ in
Althagen
bei Ziegenort (heute polnisch) und in Ost- und Westpreußen
weitere Pentzlin-Söhne:
-
Karl
Ludwig
P. (Westpreußen), Carl
Friedrich P. (Stettiner Haff) und Julius
Hermann P. (Ostpreußen).
Nachkommen von Ferdinand (Karl Ludwig) sind die Brüder
-
Heinz
Pentzlin (1908-1986, Wirtschaftswissenschaftler, Publizist
und Journalist bei "Die Zeit")
-
Kurt
Pentzlin (1903-1989, Wirtschaftswissenschaftler und Ingenieur
- zuletzt bei der Firma Bahlsen)
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