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Kohlreiff, Gottfried
Superindendent, * Strelitz 01.10.1676, + Ratzeburg 13.08.1750
wiki: Kohlreifs Familie war erst in der Generation seines Vaters aus Brandenburg nach Mecklenburg eingewandert. Sein Vater hatte dabei in eine einheimische Familie eingeheiratet, die seit dem Mittelalter zum gehobenen Bürgertum von Neubrandenburg zählte. In Kohlreifs mütterlichen Vorfahrenliste, die bis ins frühe 14. Jahrhundert reicht, finden sich etliche Bürgermeister jener Stadt. Sein Großvater Bernhard Kohlreif, war Rektor des Berliner Gymnasiums zum Grauen Kloster.
Kohlreif selbst wurde als Sohn des Strelitzer Pastors und (späteren) Hofpredigers und Superintendenten Matthias Erasmus Kohlreiff (1641–1705) und dessen Ehefrau Regina, geb. Wiese (1651–1729) geboren. Er studierte zunächst ab 1691 an der Universität Rostock und unmittelbar nach deren Eröffnung an der Universität Halle, wo er 1694 den Magistergrad erhielt. 1698 war er vorübergehend Bibliothekar der Herzogin Marie. 1699 hatte er vor, an die Universität Kiel zu gehen, musste aber wegen der kriegerischen Auseinandersetzungen in Zusammenhang mit den Großen Nordischen Krieg in Hamburg Station machen, wo er bei seinem Verwandten Ulrich Wiese, dem Pastor der Heiliggeistkirche, lebte, Erzieher der Söhne des mecklenburgischen Diplomaten Edzard Adolf von Petkum wurde und bei den Hauptpastoren Johann Winckler und Johann Friedrich Mayer Kollegia besuchte, so dass er am 29. Januar 1700 unter die Kandidaten des Hamburger Geistlichen Ministeriums aufgenommen wurde. Nach dem Abschluss des Friedens von Traventhal im Sommer 1700 konnte er seine Reise nach Kiel fortsetzen reisen, wo er Vorlesungen hielt und 1701 den Grad eines Lizentiaten erwarb. Im selben Jahr wurde er nach Errichtung des Herzogtums Mecklenburg-Strelitz durch den Hamburger Vergleich (1701) Pastor Primarius in Neubrandenburg. 1704 wechselte er als Domprediger und Propst an den zu Mecklenburg-Strelitz gehörenden Ratzeburger Dom und erhielt später den Titel eines Konsistorialrats.
Ein lebensgroßes Porträt, das ihn in Amtstracht umgeben von theologischen Werken mit der aufgeschlagenen Bibel in der Hand zeigt, mit einem Epitaph in lateinischer und deutscher Sprache darunter erinnert im Ratzeburger Doms an ihn. Es hängt heute in der Kunstkammer im Kreuzgang.
Kohlreif war dreimal verheiratet, zunächst mit Anna Katharina Möllenhoff († 1702), dann ab 1706 mit Magdalena Lohmann, verwitwete Ebion († 1735) und schließlich ab 1736 mit Eleonora Katharina Wiechmann. Er hatte 14 Kinder, von denen sechs jung starben. Ein Sohn aus zweiter Ehe, Christoph Gotthilf Kohlreif (* 11. April 1715; † 15. Februar 1775) war Lehrer am Katharineum zu Lübeck und wurde 1765 Hauptpastor an St. Marien ebd. Unter seinen Schwiegersöhnen finden sich mehrere mecklenburgische Pastoren.
Seine umfangreiche Bibliothek wurde teilweise im August 1751 in einer öffentlichen Auktion versteigert, deren gedruckter Katalog erhalten ist.
oo I. vor 1700 Anna Möllenhoff, II. nach 1702 Magdalena Lohmann
Quellen: Ilse-Marie, wiki
Erstellt mit dem Programm AHNENBLATT (www.ahnenblatt.de).